Hier ein Versuch in Kurzfassung Antworten zu finden und eine Lösung zu präsentieren:
Einen Namen einer Person verwenden, an deren Händen Blut klebt?
Gustav II Adolf, 1594 bis 1632, König von Schweden und half mit militärischen Mitteln im 30 Jährigen Krieg den Protestantismus zu verteidigen. Ein Held? Ein Heiliger (im Sinne der röm. Kath. Kirche)? Nein, ein Mensch. Mit all seinen Stärken und Schwächen - wie König David – wie Martin Luther – wie Du – wie ich.
Wieso sammeln wir nicht für die eigene Gemeinde, bei uns gibt es doch auch so viel zu renovieren?
Das Prinzip, dass jedes Jahr in einer anderen Diözese für ein Projekt gesammelt wird, hilft, dass jährlich etwas auf die Beine gestellt werden kann und nicht erst nach Jahrzehnten. Das System ist definitiv nicht veraltet, gerade der gemeinschaftsorientierte Ansatz findet sich in vielen modernen Finanzierungsystemen wieder, z.B. beim Fundraising oder bei Mikrokrediten.
Und Kinder auf die Straße zum Sammeln schicken?
Hier gelten die gleichen Bedenken wie beim „Osterratschen“ in der römisch katholischen Kirche oder dem „Süßes sonst gibt’s Saures“ bei Halloween. Natürlich ist ein Sammeln bei Freund:innen und Bekannten immer möglich, aber es sind neue Wege gefragt, wie auch im Kinder- und Jugendbrief 2025 schon auf Seite 3 angemerkt wird.
Eine kreative Lösung meiner Pfarrgemeinde (Gallneukirchen):
Da gibt es jedes Jahr am 1. Advent den Gustav Adolf Kindertisch. Damit die Kinder hier im Anschluss an den Gottesdienst, in welchem auch die Konfis vorgestellt werden, etwas zu verkaufen haben, wird:
- im Religionsunterricht gestaltet, vom Geschenksäckchen über Wichtel, Christbaumschmuck, Kerzen und was sonst noch so in der Adventzeit den Menschen Freude macht.
- Im KiKlu und bei den Teens mit großer Unterstützung des GaJuKlu kiloweise Kekse gebacken.
- ein Spendenkörberl aufgestellt
- ein Infoblatt und der Kinder- und Jugendbrief aufgelegt
- von mindestens einer Person, die das gerne macht, die Menschen angesprochen und informiert.
Es ist eine Herausforderung, den Kindern zu erklären, dass der soeben gestaltete Wichtel diesmal nicht mit nach Hause genommen wird, die Kekse nicht zum „gleich essen“ sind. Doch gerade in der Bearbeitung des Themas Advent: Warten auf die Ankunft, Warten auf Weihnachten, Warten auf … gerade in einer Gesellschaft wo alles immer gleich sofort und für einen selbst sein soll, kann damit auch ganz viel an christlicher Grundhaltung vermittelt werden.
Und übrigens: Ein Teil der Kekse wird aufgehoben, damit beim „Kunterbunten Adventspaziergang“ im Gemeindesaal mit Punsch und Keksen besinnlich gemeinsam gefeiert werden kann.

